Spieltags-Rückblick: 2. Bundesliga, Regionalliga, Verbandsliga und Landesliga aktuell

TSV-Top-Teams punkten am Super-Samstag

Die mutig auftrumpfende Landesranglistenzweite der Damen, Lena Mollwitz, sicherte dem TSV Schwarzenbek vor großer Zweitliga-Kulisse durch einen Viersatzerfolg über Saarbrückens Ann-Sophie Daub die 5:5-Punkteteilung.
Die mutig auftrumpfende Landesranglistenzweite der Damen, Lena Mollwitz, sicherte dem TSV Schwarzenbek vor großer Zweitliga-Kulisse durch einen Viersatzerfolg über Saarbrückens Ann-Sophie Daub die 5:5-Punkteteilung.

Autor: Oliver Zummach

Datum: 02.12.2015

 

Der „Super-Samstag“ bei der Tischtennis-Abteilung des TSV Schwarzenbek hielt, was er versprach: Die besten Damen aus der Europastadt glänzten in der 2. Bundesliga beim 5:5-Remis mit dem ATSV Saarbrücken, während sich die Regionalliga-Herren die Punkte mit dem TSV Sasel teilten (8:8).


Insgesamt 174 Fans verfolgten die Begegnungen der beiden Schwarzenbeker Aushängeschilder in den Sporthallen Nord-Ost und sorgten dirigiert von Schauspieler und Moderator Oliver Hörner für eine prächtige Stimmung an der Cesenaticostraße.


Bei den Zweitliga-Damen stand kurzfristig die wiedergenesene Sejla Fazlic zur Verfügung, die bei ihrem Comeback nach einer dreiwöchigen Wettkampfpause in den neu formierten Doppeln eingesetzt wurde und gemeinsam mit Polina Trifonova für das zwischenzeitliche 1:1 sorgte. Im weiteren Verlauf überragte die ukrainische Top-Athletin des TSV Schwarzenbek, Polina Trifonova, mit den Erfolgen über Luxemburgs Tessy Gonderinger (11:3, 11:7, 12:10) und die Slowenin Manca Fajmut (11:8, 11:9, 11:8). „Polina hat unglaublich konzentriert agiert und ihre Kontrahentinnen mit ihrem kompletten offensiven Schlagrepertoire beherrscht.“, freute sich TSV-Coach Mirsad Fazlic, der parallel dazu auch den mutig herausgespielten Triumph von Lena Mollwitz über Ann-Kathrin Herges bejubelte (11:9, 6:11, 11:9, 11:9). Da die weiteren TSV-Asse dieses Mal nicht stachen, lag die Verantwortung über den Ausgang der Begegnung beim Zwischenstand von 4:5 erneut bei der 19-jährigen Landesranglistenzweiten Lena Mollwitz. Und wie bereits beim Auswärts-Unentschieden in Tostedt hielt die frühere Mädchen-Landesmeisterin dem Druck stand und punktete in vier hochklassigen Durchgängen gegen Ann-Sophie Daub (9:11, 12:10, 11:9, 11:8). „Ich wollte unbedingt gewinnen, das Publikum hat mich so großartig unterstützt, ich freue mich so über unser Ergebnis.“, sprudelte es im Interview direkt nach der Begegnung aus der Einser-Abiturientin heraus.


„Wir haben nun drei Zähler Vorsprung auf den Abstiegsrang, das gibt uns Selbstvertrauen für die nächsten Begegnungen.“, sagte A-Lizenz-Coach Fazlic, der sein Team erneut optimal eingestellt hatte. Am kommenden Wochenende treffen die Europastädterinnen auswärts auf die TTVg Kleve und die Spitzenreiterinnen vom TuS Uentrop.

Schwarzenbeks Regionalliga-Ass Frederik Spreckelsen war sowohl beim 8:8-Remis mit dem TSV Sasel als auch beim 9:2-Derby-Triumph über den TSV Bargteheide im Einzel und im Doppel eine Bank.
Schwarzenbeks Regionalliga-Ass Frederik Spreckelsen war sowohl beim 8:8-Remis mit dem TSV Sasel als auch beim 9:2-Derby-Triumph über den TSV Bargteheide im Einzel und im Doppel eine Bank.

Derweil mussten auch Schwarzenbeks beste Herren viel Arbeit für ihr Remis gegen den TSV Sasel investieren. Dabei konnten die Gastgeber wieder auf ihre Stärke früherer Jahre zurückgreifen und drei von vier Doppeln, darunter durch die Kombination Fredrik Lundquist/Sören Wegner auch das Abschlussmatch, gewinnen. Die Solo-Zähler holten Fredrik Spreckelsen und Sören Wegner (je 2) sowie Fredrik Lundquist und Moritz Spreckelsen (je 1), wobei „Fredi“ Spreckelsen mit dem Fünfsatz-Triumph über den amtierenden Deutschen Jugend-Meister Leon Abich ein Ausrufezeichen unter sein momentanes Leistungsvermögen setzte (11:6, 5:11, 11:7, 6:11, 11:8). Tags darauf sorgte das TSV-Sextett sogar noch für eine Zugabe und spielte sich mit dem souveränen 9:2-Erfolg über den TSV Bargteheide zurück an die Tabellenspitze. Im Landes-Derby brillierten die Hausherren erneut in den Doppeln und gingen durch tolle Leistungen der Paarungen Fredrik Lundquist/Sören Wegner, Frederik Spreckelsen/Henrik Weber und Moritz Spreckelsen/Jan Eike Wegner früh mit 3:0 in Führung. Die anschließenden Einzel gerieten beinahe zur Formsache. Schwarzenbek führt die Tabelle der vierthöchsten Spielklasse innerhalb des Deutschen Tischtennis-Bundes nun mit 14:2-Punkten vor dem SV Bolzum (13:1) und dem TSV Sasel (10:2) an. „Das war ein gutes Wochenende für uns, wir sind sehr zufrieden.“, schilderte TSV-Kapitän Achim Spreckelsen und ergänzte: „Besonders aber freut uns, dass sich unser erkrankter Punktegarant Florian Ihde auf dem Wege der Besserung befindet und gegen Sasel erstmals wieder als Fan und Coach im Einsatz war.“


Dass der TSV Schwarzenbek insgesamt gut aufgestellt ist, beweisen auch die aktuellen Resultate der weiteren Top-Teams aus der Europastadt. Die an diesem Spieltag pausierenden Verbandsoberliga-Damen halten sich im sportlichen Wettstreit um die Meisterschaft ebenso alle Optionen offen, wie die zweite Herrenmannschaft, die bereits als Verbandsliga-Herbstmeister feststeht.

Schleswig-Holsteins jüngstes Damen-Team: Chiara Steenbuck (v. l.), Michelle Weber, Julia Smolengo, Laura Peters und Luisa Peters katapultierte sich mit den Verbandsliga-Erfolgen über den TTC Seeth-Ekholt und den ESV Neustadt auf den zweiten Tabellenplatz.
Schleswig-Holsteins jüngstes Damen-Team: Chiara Steenbuck (v. l.), Michelle Weber, Julia Smolengo, Laura Peters und Luisa Peters katapultierte sich mit den Verbandsliga-Erfolgen über den TTC Seeth-Ekholt und den ESV Neustadt auf den zweiten Tabellenplatz.

In der Damen-Verbandsliga hat sich das aus fünf Teenagern aus dem Landesleistungszentrum bestehende TSV-Aufgebot mit den Erfolgen im Hinrunden-Finale beim TTC Seeth-Ekholt (8:2) und zu Hause über den ESV Neustadt (8:0) auf den zweiten Tabellenplatz katapultiert. Gegen den TTC sorgten die „Peters-Sisters“ Luisa und Laura zunächst für ausgeglichene Doppel, ehe sie auch im Einzel je zweimal nicht zu stoppen waren. Die fehlenden Zähler erspielten Michelle Weber oben (1) und Chiara Steenbuck (2) unten. Tags darauf diktierte die mit einem Durchschnittsalter von 14,6 Jahren jüngste Damen-Auswahl Schleswig-Holsteins das Geschehen  gegen den ESV Neustadt und ließ nach den Doppel-Zählern von Luisa Peters/Julia Smolengo und Michelle Weber/Chiara Steenbuck dank einer Glanzleistung in allen Mannschaftsteilen auch solo kaum Spannung aufkommen. „Es handelt sich bei diesem Quintett um unsere Perspektivmannschaft im Damen-Bereich. Wir hoffen, dass das Team in der Rückrunde in den sportlichen Wettstreit um den Aufstieg eingreifen kann.“, so der Leiter des Landesleistungszentrums, Mirsad Fazlic.

Schwarzenbeks Landesliga-Ladys Sophie Krause, Anna Mittenzwei, Kristin Malchau, Maren Brinkmeier und Julia Ihde-Sakkal überraschten vor heimischer Kulisse mit dem 8:5-Erfolg über Groß Grönau.
Schwarzenbeks Landesliga-Ladys Sophie Krause, Anna Mittenzwei, Kristin Malchau, Maren Brinkmeier und Julia Ihde-Sakkal überraschten vor heimischer Kulisse mit dem 8:5-Erfolg über Groß Grönau.

Unterdessen überraschten die Landesliga-Ladys des TSV Schwarzenbek mit dem 8:5-Erfolg über den favorisierten TSV Eintracht Groß Grönau. Nach ausgeglichenen Doppeln avancierte Schwarzenbeks Spitzenkraft Anna Mittenzwei mit drei Solo-Zählern zur Matchwinnerin. Die erst 16 Jahre alte Sophie Krause war zudem zweimal nicht zu schlagen, Julia Ihde-Sakkal und ihre Mannschaftsführerin Maren Brinkmeier gewannen je ein weiteres Einzel. Die Aufsteigerinnen belegen allerdings aufgrund der Niederlagen gegen den SV Farnewinkel-Nindorf (3:8) und den SC Hohenaspe II (6:8) am Hinrunden-Ende einen Abstiegsplatz (9.). „In der Rückserie haben wir einige wichtige Begegnungen zu Hause und können unser Saisonziel, den Klassenerhalt, aus eigener Kraft realisieren.“, schildert Maren Brinkmeier kämpferisch.


Die Erfolge der Schwarzenbeker Aufgebote im hochklassigen Spielbetrieb kommen nicht von ungefähr: „Ein Hauptgrund für die vielen guten Resultate der letzten Monate ist unsere nachhaltig betriebene Jugendarbeit.“, weiß TSV-Abteilungsleiter Wolfgang Weber zu berichten. Alleine 21 aktuelle oder ehemalige Mitglieder des schleswig-holsteinischen Nachwuchskaders gehen in den sechs Top-Teams von der Landesliga bis zur 2. Bundesliga auf Punktejagd. „Das gibt es bundesweit nicht oft.“, berichtet Chef-Trainer Mirsad Fazlic, der seit zwei Jahrzehnten für die Ausbildung des TSV-Nachwuchses verantwortlich ist.