Autor: Oliver Zummach

Datum: 01.07.2019

Das Beste kommt zum Schluss: Die Tischtennis-Youngster des TSV Schwarzenbek machten beim letzten Saison-Highlight vor der Sommerpause Furore: Bei den Deutschen Mannschaftsmeisterschaften der U18-Jugend im hessischen Weiterstadt trumpften die jungen Europastädterinnen groß auf und sorgten mit dem Titelgewinn bei den Mädchen für einen sportlichen Paukenschlag. Es war die letzte Reise einer herausragenden Generation:

Mit Karina Pankunin, Philine Carl, Julia Gehring und Monique Weber (alle Jahrgang 2001) verlassen gleich vier der sieben Teenager, die in der Sporthalle Gräfenhausen mit ihrem Können brillierten, zur nächsten Saison den Nachwuchsbereich. Gemeinsam mit den ein Jahr jüngeren Chiara Steenbuck, Michelle Weber und Merle König haben die „glorreichen Sieben“ in ihrer Tischtennis-Karriere in Schülerinnen- und Jugendjahren auf Landes-, norddeutscher und Bundesebene über 100 Medaillen gewonnen und damit insbesondere in Schleswig-Holstein eine Ära geprägt. Das Beste haben sie sich jedoch für den Schluss aufgehoben.

Bereits vor dem ersten Ballwechsel hatte das Team, das im Vorjahr bereits mit Silber dekoriert worden war und im Jahre 2016 schon bei den Deutschen Schülerinnen-Meisterschaften triumphiert hatte, große Hürden zu meistern. Karina Pankunin durfte nach bestandenem Abitur am Anreisetag noch ihr Zeugnis in Empfang nehmen und reiste ihrem Team bis spät in die Nacht hinein mit dem Zug hinterher. Philine Carl und Julia Gehring waren sogar am ersten Veranstaltungstag noch bei ihrem Abiball, fuhren dann mit Philines Eltern durch die Nacht nach Weiterstadt (bei Darmstadt) und kamen dort erst um 05.30 Uhr des zweiten Wettkampftages an. „Das war für alle ein großer Aufwand, zum Glück konnten diese logistischen Herausforderungen gemeistert werden.“, sagte TSV-Abteilungsleiter Achim Spreckelsen.

Vor Ort präsentierten sich alle Spielerinnen ausreichend ausgeruht und einsatzfähig. Dennoch taten sie sich am ersten Tage bei tropisch anmutenden Verhältnissen in der Halle schwerer als erwartet, gewannen aber die Auftaktbegegnungen in ihrer Vorgruppe gegen den SV Grün-Weiß Mühlen (6:1) sowie den TSV Graupa (6:3) souverän. Der entscheidende Vergleich um den Gruppensieg mit dem SV DJK Offenburg gestaltete sich bis zum zwischenzeitlichen 3:3 auf Augenhöhe, ehe Schwarzenbeks Spitzenkraft Karina Pankunin mit dem Fünfsatz-Triumph über die Jugendnationalspielerin Jana Kirner die Weichen zugunsten des TSV Schwarzenbek stellte (8:11, 4:11, 11:2, 12:10, 11:5). Chiara Steenbuck und Michelle Weber brachten das Match dann sicher nach Hause.

Tags darauf konnte sich das Schwarzenbeker Aufgebot merkbar steigern: Die TSV-Girls gingen konzentriert, motiviert und zielgerichtet zur Sache und gaben dem DJK Annen im Halbfinale nach ausgeglichenen Doppeln in den anschließenden Einzeln das Tempo vor (6:2).

Auch im Endspiel waren die gut befreundeten Europastädterinnen von Beginn an hellwach. Das TSV-Top-Duo Karina Pankunin/Michelle Weber gewann erneut das wichtige erste Doppel, ehe Karina Pankunin (3:0 gegen Larissa Berger), Chiara Steenbuck (3:1 gegen Meng Li) und Michelle Weber (3:0 gegen Alina Gehlbach) ganz stark aufspielten und den TSV vorentscheidend mit 4:1 in Führung brachten. Im weiteren Verlauf machten die bei diesen Titelkämpfen im Einzel und Doppel unschlagbaren Karina Pankunin und Michelle Weber alles klar und ließen ihr Team jubeln.

In der extra eingerichteten Whatts-App-Ergebnisgruppe überschlugen sich die Gratulanten aus Schwarzenbek, darunter auch TSV-Cheftrainer Mirsad Fazlic, ohne den die vielen großen sportlichen Erfolge der Schwarzenbeker Tischtennis-Cracks niemals möglich wären, mit Glückwünschen, während auch die mitgereisten Eltern auf der Tribüne feierten.

„Wir wollten uns bei unserem letzten gemeinsamen Auftritt als Nachwuchsmannschaft unbedingt mit einer Medaille aus dem Jugendbereich verabschieden. Jetzt sind wir Deutsche Meisterinnen, das ist so unglaublich toll.“, freuten sich die Athletinnen und lagen sich dabei in den Armen.

TSV-Kapitän und -Betreuer Oliver Zummach sagte: „Das war eine großartige Teamleistung: Die Spielerinnen haben sich bei der notwendigen Rotation gegenseitig die Einsätze gegönnt und sich großartig unterstützt. Die Eltern haben sich perfekt um das Drumherum, wie Verpflegung und Transport gekümmert. Es freut mich riesig, dass diese Mannschaft nach so vielen gemeinsamen Jahren bei ihrem letzten gemeinsamen Wettkampf diesen großartigen Erfolg feiern konnte. Das ist ein ganz besonderer Tag für alle Beteiligten und den TSV Schwarzenbek. Deutscher Meister ist man für die Ewigkeit, diese Generation ist eine goldene.“