Chronik der Tischtennis-Abteilung - 60 Jahre Tischtennis im TSV Schwarzenbek


Autor: Klaus Weber

Datum: 27.12.2007

Aller Anfang ist leicht

Die Geschichte beginnt im Jahre 1947.

 

Vermutlich wurde in Schwarzenbek auch schon vorher Tischtennis gespielt, vielleicht sogar im Verein, aber darüber ist nichts überliefert. Beginnen wir also 1947:

 

Der 2. Weltkrieg war vorbei, auch der schlimme Winter 46/47, als Staatsanwälte auf frischer Tat beim Kohle klauen ertappt wurden, und als sogar die Schule ausfiel, weil es keine Kohle gab. Die Siegermächte hatten angefangen, sich zu zerstreiten, und es begann die Zeit der Truman-Doktrin und des Marshall-Plans. Zu kaufen gab es nichts – außer auf Marken oder Bezugsschein, oder auf dem Schwarzen Markt. Die Wohnverhältnisse waren beengt – im Hause meines Großvaters in Grove lebten statt zwei jetzt 9 Personen.

 

Aber es gab schon wieder den TSV Schwarzenbek; nach der Gleichschaltung bei den Nazis und der generellen Auflösung aller Vereine durch die Besatzungsmacht war er schon Ende 1945 wieder auferstanden.

 

1947 also wurde die Tischtennis-Abteilung des TSV gegründet. Gründungsmitglieder waren Elisabeth Jarosch und Gerd Jarosch; wer noch mit dabei war, weiß man nicht; Gerd Jarosch wurde erster Spartenleiter. Gerd Jarosch gründete 1947 auch den Kreissportverband, wurde sein erster Vorsitzender und auch der erste Leiter der Fachsparte Tischtennis.

 

Worin die Aktivitäten der Abteilung im ersten Jahr bestanden und wo sie stattfanden, weiß man nicht. Überliefert ist etwas von Werbeveranstaltungen an verschiedenen Orten im Kreis, genaueres ist nicht überliefert.

 

1948 beschert uns dann die Währungsreform. Plötzlich kann man wieder fast alles kaufen – vorausgesetzt, man hat das nötige Kleingeld.

 

Spartenleiter wird Helmut Postler, und zwar bis 1954. Elisabeth Jarosch erringt bei den ersten Tischtennis - Kreismeisterschaften nach dem 2. Weltkrieg den ersten Platz im Damen-Einzel und Käthe Steffens tritt in den Verein ein. 1948 soll auch ein großes Turnier in Schröders Hotel stattgefunden haben.

 

1949 wird die Bundesrepublik gegründet, Adenauer wird Bundeskanzler und Elisabeth Jarosch wird Vizemeisterin bei den Kreismeisterschaften. Der Kreissportverband verlegt seinen Sitz von Schwarzenbek in die Kreisstadt Ratzeburg. Möglicherweise war dies auch der Zeitpunkt, an dem sich Verein und Abteilung nach Hamburg orientierten und dem HSB bzw. HTTV anschlossen.

 

1950 beginnt der Korea-Krieg. Elisabeth Jarosch wird Kreismeisterin und Helmut Postler Kreismeister im Doppel.

 

Spätestens in dieser Zeit wurden vermutlich auch die ersten Punktspiele ausgetragen. Schriftlich überliefert ist dazu nur, dass zunächst eine Damenmannschaft an Punktspielen teilnahm, bestehend aus den Spielerinnen Jarosch, Nöthe, Postler, Maerker und den Geschwistern Sauer. Etwas später soll dann eine Herrenmannschaft aufgestellt worden sein, und zwar mit Gerd Jarosch, Helmut Postler, Hubert Gaude, Ullrich Isenhagen, Dr. Leo Maerker und „Männe" Wilhelmi. Das war übrigens in Schwarzenbek ganz lange so, dass die Damen relativ stärker waren als die Herren.

 

1954 wird die Antibabypille erfunden. Ullrich Isenhagen löst Helmut Postler als Spartenleiter ab; er blieb neun Jahre Spartenleiter, bis 1963.

 

1955 wird die Bundesrepublik wieder ein souveräner Staat. Die Damenmannschaft steigt in die Bezirksliga auf und wird dafür als beste Mannschaft des TSV mit dem Bürgermeisterpokal geehrt.

 

1956 wird die allgemeine Wehrpflicht eingeführt; das sollte auch für die Tischtennis-Abteilung nicht ohne Folgen bleiben.

 

Zunächst jedoch gab es Besuch aus Kolding / Dänemark, wofür ein Zuschuss von 50,-- DM beim Kreis beantragt wurde. Schon früher hatte es Spiele gegen und Besuche bei Mannschaften aus Dänemark und Schweden gegeben, doch ist darüber nichts näheres bekannt. Bekannt ist hingegen, dass in diesem Jahr (1956) sowohl Damen als auch Herren zeitgleich ein Punktspiel gegen Glinde bestritten; die Damen gewannen, die Herren verloren 9:6. 

 

Die Damen spielten inzwischen in der Verbandsliga; es gibt noch einen Spielbericht von dem Punktspiel gegen den TTC Grün-Weiß Bramfeld, das unsere Damen mit 9 : 1 gewannen. Es spielten: Burmester, Jarosch, Steffens, Feifer, Jaacks und Borm. Der Erfolg war da. Leider sollte sich das ändern.

 

1957 kam der große Einbruch: Die Damen steigen ab, die Herrenmannschaft muss ganz zurückgezogen werden. Darüber gibt es zwar keinen Bericht, es ergibt sich aber aus Berichten des folgenden Jahres. Grund für den Einbruch war wohl der Aufbau der Bundeswehr; die früheren Berufssoldaten kehren in ihren Beruf zurück und verlassen Schwarzenbek, allen voran Gerd Jarosch und seine Frau, und vermutlich nicht nur sie allein.

 

1958 wird das Pumpspeicherwerk in Geesthacht eingeweiht. Die Tischtennis-Abteilung beginnt mit dem Wiederaufbau, die Herren müssen in der B-Klasse anfangen (Grötschel, Isenhagen, Rzepka, Schmiedel, Szudny, Hirsch). Es tauchen u. a. drei neue Namen auf, nicht zum letzten Mal: Schmiedel, Baer und Weber.

 

Schon zum 8. Mal treffen sich BSG Fette und der TSV zum Freundschaftsspiel; zum 4. Mal endet das Spiel 8:8. Im Dezember werden die ersten (?) Vereinsmeisterschaften durchgeführt. Meister werden bei den Herren Grötschel, Herren-Doppel Grötschel/Schmiedel, bei den Damen Burmester, Damen-Doppel Baer/Feifer, Mixed Burmester/Grötschel.

 

1959 wird die Compe-Turnhalle eingeweiht. Wenigstens die Damen können dort einmal in der Woche an zwei Tischen spielen (zusammen mit Badminton). Der TSV feiert sein 50jähriges Bestehen mit einer Jubiläums- Turn- und Sportwoche. Die Tischtennis-Abteilung gewinnt das aus diesem Anlass veranstaltete Freundschaftsspiel gegen den Walddörfer SV bei den Herren mit 12:4, bei den Damen mit 9:7.

 

1960 wird John F. Kennedy Präsident der Vereinigten Staaten und der HSV Deutscher Meister im Fußball. Ähnlich erfolgreich gestaltet sich das Jahr für uns:

 

Die Damen werden ungeschlagen Meister in der Bezirksliga und steigen wieder in die Verbandsliga auf. Die 1. Herren wird Meister ihrer A-Klasse und steigt in die Bezirksliga auf. Beide erhalten den Pokal der Stadt für die besten Mannschaften.

 

Vereinsmeister werden Marion Jaacks und Helmut Keese.

 

Im Juni fahren fünf 3er-Mannschaften erstmalig nach Delfzijl, im nächsten Jahr ist der Gegenbesuch. Damit beginnt für uns der Verbrüderungssport.

 

1961 – am 13. 8. wird in Berlin die Mauer gebaut – macht die Tischtennis -Abteilung vom 31.3. bis 3.4. eine Fahrt nach Dänemark mit Spielen gegen Virum Kopenhagen, BTK Nyköbing und Steensweed. Teilnehmer: Marion Jaacks, Käte Steffens, Inge Lehmkuhl, Ulrich Isenhagen, Helmut Feifer, Rudi Zardenings, Peter Schmiedel, Rüdiger Pawerhell und Manfred Fett.

 

Das erste Kapitel ist damit beendet. 1963 beginnt mit Peter Schmiedel das zweite Kapitel. Er wird nämlich Spartenleiter und fängt sofort an, die Abteilung umzukrempeln. Das sollte er auch, deshalb wurde er nämlich gewählt. Ziel: Die Tischtennis -Sparte sollte in Zukunft nicht nur weiter blühen und gedeihen, sie sollte auch wachsen.

 

Und das tat sie dann ja auch.

 

Lassen Sie uns aber, bevor wir uns diesem zweiten Kapitel zuwenden, kurz innehalten und noch einen letzten Blick auf das erste Kapitel zurück werfen, gewissermaßen auf das Altertum der Abteilung.

 

Der Peter, von dem ich das meiste Material dieser Chronik bekommen habe, hat unter dem Stichwort „Ein Spieler erinnert sich" einige Begebenheiten notiert, aus denen man erkennen kann, wie die Zeiten waren. 

 

Eine Spielerin erinnert sich:

Spiellokal war die Schützenhalle III, eine unbeheizbare Baracke. Bei Punktspielen mußte im Winter oft mit Handschuhen gespielt werden. Wenn jemand austreten wollte, mußte bei jedem Wetter der Weg von der Schützenhalle III in die Parkgaststätte angetreten werden. Die Männer der Schöpfung hatten es da leichter.

 

Ein Spieler erinnert sich:

Es gab in den fünfziger Jahren noch nicht viele Autos. Bäckermeister Günter Rzepka hatte einen Lieferwagen. Zu den Punktspielen wurde dieser umgebaut, die Mannschaft hinein und ab irgendwohin nach Hamburg. Um Mitternacht oder später zurück. Lieferwagen wieder zurückgebaut. Für Günther als Bäcker nicht ganz so einfach, denn für ihn stellte sich sicherlich oft die Frage: "Gehe ich noch ins Bett, oder bleibe ich gleich auf und fange an zu arbeiten?

Das zweite Kapitel

1963 wird Prof. Erhardt Bundeskanzler und – ich sagte es schon – Peter Schmiedel wird (am 3. Juli 1963) zum Spartenleiter gewählt. Peter Schmiedel setzt auf Expansion, und er setzt auf die Jugend. Daran hat sich bis heute nichts geändert. Gerhard Bethke – der damals amtierende Vereinsmeister – erklärt sich bereit, eine Jugendabteilung aufzubauen, und diese Arbeit trägt bald die ersten Früchte.

 

1966 gibt es auf dem Mond die erste weiche Landung einer Raumkapsel, in London die ersten Miniröcke und in Hamburg die ersten Schwarzenbeker Jugendlichen bei einem Ranglistenturnier: Heiner Nietschmann, Conny Freiberg, der bei den Schülern gleich auf den ersten Platz kommt, und Ullrich Fürus (der ist bis heute Mitglied und einer unserer Sponsoren).

 

1966 war auch das Jahr, in dem wir im Oktober gleichzeitig Gäste aus Nyköbing und aus Berlin hatten. In meinen Unterlagen habe ich die Ergebnisse der dabei ausgetragenen Spiele, in meinem Gedächtnis habe ich noch das Fest bei Mennrich mit den Gästen im Vorgarten.

 

Und 1966 war das Jahr, in dem der STIGA-Roboter gekauft wurde, für damals wahnwitzige 2.100,-- DM. Finanziert wurde das aus dem Gewinn der finanziell überaus erfolgreichen Stadtmeisterschaften mit 170 Teilnehmern, außerdem gab es einen Zuschuss des HSB.

 

An den Punktspielen nehmen inzwischen sechs Mannschaften teil: drei Herrenmannschaften, zwei Damenmannschaften und eine Jugendmannschaft. Aufgrund ihrer hervorragenden Leistungen wird Elke Wallis vom HTTV zu einem Städte-Vergleichsspiel eingeladen.

 

Schon 1965 war die 1. Damen in die Stadtliga aufgestiegen. An dem Entscheidungsspiel in Bergedorf gegen TC Rahlstedt, das mit 9:6 gewonnen wird, nahmen teil: Marion Jaacks, Inge Lehmkuhl, Käte Steffens, Elke Behrendt, Hannelore Stamm und Gisela Gruber.

 

Die 1. Damen wurde die "Fahrstuhl-Mannschaft": Bis 1972 folgt jeweils dem Aufstieg in die Stadtliga der Abstieg in die Verbandsliga, die sie aber nach Belieben beherrschen, so dass sie gleich wieder aufsteigen. Zu dieser Mannschaft gehört nach ihrer Babypause auch Margot Weber. 

 

1968 ist das Jahr der Studentenunruhen, und – nachdem schon 1964 und 1965 ein weiterer Besuch und Gegenbesuch mit Delfzijl stattfand – das Jahr des ersten Tischtennis - Verbrüderungstreffens in Schwarzenbek mit Aubenas, Delfzijl und (!) Nyköbing. Sportlich gewinnen die Schwarzenbeker, menschlich gewinnen alle; es wird gleich das nächste Treffen vereinbart, im nächsten August in Aubenas.

 

Die (inzwischen vierten) Stadtmeisterschaften gewinnen bei den Damen Elke Wallis vor Margot Weber und Marion Jaacks, bei den Herren Günter Koop vor Carsten Rugulis und Peter Schmiedel. Die Kreismannschaftsmeisterschaften gewinnen die 1. Damen mit Elke Wallis, Käte Steffens und Margot Weber und die 1. Herren mit Carsten Rugulis, Günter Koop und Gerhard Bethke. Die Abteilung hat jetzt 46 Mitglieder.

 

1969 betritt Armstrong als erster Mensch den Mond. Dagegen treten selbst so erfreuliche Ergebnisse zurück, wie der Umstand, dass die Tischtennis - Abteilung jetzt in der Fette-Kantine spielen und trainieren darf und dass die 1. Herren in die Verbandsliga aufsteigen.

 

In München finden die Tischtennis - Weltmeisterschaften statt; 8 oder 10 Schwarzenbeker nehmen daran teil, natürlich nur als Zuschauer, und brüllen "Schöler, Schöler", der wird aber "nur" Vizeweltmeister.

 

In Schwarzenbek wird die Verbandsschule Nordost eingeweiht, allerdings noch ohne Sporthalle. Der Kreistag beschließt den Bau einer Sporthalle an der Berliner Straße. Im September verfügt der Landrat einen Baustopp; dagegen demonstrieren 800 Kinder aus Realschule und Gymnasium.

 

Die Tischtennis -Spieler wissen inzwischen überhaupt nicht mehr, wo sie spielen sollen. Die Fette-Kantine soll umgebaut werden, steht also nicht mehr zur Verfügung; für die bisher unbeheizbare Schützenhalle III werden zwölf Heizstrahler angeschafft; wer die Stromkosten trägt, ist einige Zeit offen, schließlich stellt sich heraus, daß die Heizstrahler aus baupolizeilichen Gründen stillgelegt werden müssen.

 

Inzwischen war am 4.Mai 1971 der Start der intensiven Jugendarbeit, wie wir sie bis heute kennen. Gerhard Bethke tritt (vorläufig) vom aktiven Sport zurück, um sich ganz der Jugenarbeit zu widmen, Trainer sind Günter Koop und Peter Schmiedel. Schon vier Monate später spielt die 1. Jungen 6:6 gegen TSV Reinbek, die in der 1. Leistungsklasse spielen. Die Mannschaft besteht aus Wolfgang Weber, Wilhelm Martens, Peter Kruse und Rolf Stamm. Die Jugendabteilung hat 35 Mitglieder.

 

Als der Winter kommt, muss das Jugendtraining eingestellt werden. Schließlich stellt die Firma Fette doch wieder ihre Kantine zur Verfügung.

 

1972 finden in Rotterdam die Europameisterschaften und in München die Olympischen Spiele statt. Nach Rotterdam fahren 5 Schwarzenbeker, u.a. Uwe Prellwitz und Karin; da sie noch nicht verheiratet waren, mußten Margot und Karin in einem Zimmer schlafen, die drei Männer in dem anderen. In Reinbek werden die 1. Sachsenwaldmeisterschaften veranstaltet, der TSV kommt auf Platz 4.

 

Die Jugendlichen beteiligen sich an der Hamburger Rangliste, bei den Schülern werden Wolfgang Weber 2. und Martin Weber 6.; beide werden zum Ländervergleich gegen Schleswig-Holstein eingeladen. Die 1. Herren mit Koop, Schmiedel, Koesling und Bethke werden zum 3. Mal Sieger beim Kreissportfest.

 

1973 wird die Schwimmhalle eingeweiht und mit dem Neubau der Sparkasse an der Berliner Straße begonnen. Bei den 2. Sachsenwaldmeisterschaften gewinnt Elke Wallis die Damen-A-Konkurrenz. Beim Inselturnier in Ratzeburg ist der TSV stärkster Verein aus dem Kreis.

 

Vereinsmeister werden bei den Damen Elke Wallis vor Käte Steffens und Hannelore Stamm, bei den Herren Peter Schmiedel vor Gerhard Bethke und Peter Koesling. 

 

Die Jugendvereinsmeisterschaften gewinn bei den Mädchen Jutta Schröder vor Sabine Henke und Asta Schröder, bei den Jungen gewinnt Rolf Stamm vor Wolfgang und Martin Weber.

 

1975 wird die Sporthalle an der Berliner Straße eingeweiht. Die Tischtennis - Abteilung erhält Montags 2/3 der Halle, Freitags 1/3. Es wird beschlossen: Die 5. Sachsenwaldmeisterschaften finden in Schwarzenbek statt.

 

1976 wird Jimmy Carter Präsident der USA. Wie geplant, werden im Januar und Februar die 5. Sachsenwaldmeisterschaften in der neuen Halle ausgetragen. Und danach endet dann ganz plötzlich das 2. Kapitel, weil Peter Schmiedel – nach fast 16 Jahren – erklärt, er wolle nicht mehr Spartenleiter sein, sondern sich ganz seiner Jugendarbeit widmen.

Interregnum

Holger Kausch wird Spartenleiter, Peter Schmiedel wird Jugendwart. Nach einem Jahr muß Holger sein Amt als Spartenleiter aus beruflichen Gründen für ein Jahr abgeben, Karin Prellwitz springt in dieser Zeit für ihn ein. Holger Kausch wird danach wieder Spartenleiter, und zwar für zwei weitere Jahre, bis 1980. In diese Zeit fallen folgende erwähnenswerte Ereignisse:

 

1976 schließt sich die Tischtennis - Abteilung dem TTVSH an und macht die erste Fahrt nach Aubenas.

 

1977 wird die Sporthalle Nordost eingeweiht. Endlich ist die größte Raumnot zu Ende! Die Tischtennis -Abteilung zieht in diese neue Halle um.

 

1978 organisiert Holger Kausch, inzwischen wieder Spartenleiter, Hin- und Rückspiel mit Berlin-Heiligensee sowie den Besuch aus Aubenas. Die Jugendabteilung hat inzwischen 75 Mitglieder.

 

1979 werden die 8. Sachsenwaldmeisterschaften in Schwarzenbek durchgeführt.

 

1980 nehmen schon neun Jugend- und 10 Erwachsenen-Mannschaften am Punktspielbetrieb teil. Die mit der Zunahme der Mitgliederzahl enorm gestiegene Arbeitsbelastung kann Holger Kausch neben seiner beruflichen Tätigkeit nicht mehr so leisten, wie er es für geboten hält. An seine Stelle als Spartenleiter tritt Winfried Hofacker.

 

Um die Arbeitsbelastung zu bewältigen, organisiert er die für die Sparte zu erledigenden Arbeiten neu. Er bindet nämlich insbesondere die Mannschaftsführer in diese Arbeit mit ein. Winfried Hofacker wird der Tischtennis -Abteilung elf Jahre als Spartenleiter vorstehen, also bis zum Jahr 1991.

Das dritte Kapitel

In dieser Zeit geht es nicht mehr um Expansion, jedenfalls nicht in Bezug auf die Zahl der Mitglieder. Die Hallenkapazität ist erschöpft, eine neue Halle oder auch nur weitere Hallenzeiten sind nicht in Sicht.

 

Die Spartenleitung kann froh sein, daß es ihr gelingt, den inzwischen über 130 Mitgliedern einen geordneten Trainings- und Punktspielbetrieb zu gewährleisten und die Rahmenbedingungen zu schaffen, die zur Steigerung sportlicher Leistungen führen können.

 

Sie bemüht sich darüber hinaus weiterhin mit Erfolg, die zwischenmenschlichen Beziehungen so angenehm wie möglich zu machen.

 

Die guten Beziehungen zum SC Heiligensee werden fortgeführt, ebenso die regelmäßigen Begegnungen im Rahmen des Verbrüderungssports. Die Tischtennis -Spieler aus Aubenas kommen 1981 im Herbst nach Schwarzenbek, der Besuch in Aubenas (mit 17 Teilnehmern) folgt Ostern 1983, ein weiterer Gegenbesuch im Mai 1985. Eine Mannschaft aus Delfzijl kommt 1986 nach Schwarzenbek, der Gegenbesuch findet 1987 statt.

 

Die intensive Jugendarbeit wird fortgeführt, auch unter Andreas Jensen, der 1985 – man wird sehen: vorübergehend – Peter Schmiedel als Jugendwart ablöst. 1982 wird Eric Schirweit Landesmeister im Einzel und Doppel bei den Schülern B, 1986 im Jungen-Doppel. Sportlich womöglich noch erfolgreicher wird etwas später Sascha Jensen, der 1987 bereits 15 Titel auf Kreis- und Landesebene errungen hatte und 1988 zusammen mit Volker Rath erstmalig den Schleswig-Holstein-Pokal nach Schwarzenbek holt. Fast jedes Jahr gelingt es, wenigstens einen Landesmeister-Titel zu erringen. Zu den erfolgreichsten Jugendlichen gehören Andrea Arfs, Christine Wolff, Julia Dieckmann, Julia Schirweit, Oliver Reschke, Carsten Fehling und Claas Schröder.

 

Auch im Bereich der Erwachsenen bleiben die Erfolge nicht aus. In den ersten Mannschaften geben Carina und Winfried Müller-Burbach längere und Dorle Basedow und Holger Sohn kürzere "Gastspiele"; die Mannschaften verstärken sich ferner durch die erfolgreichen Jugendlichen, die dem Jugendbereich entwachsen. 1983 spielen die 1. Damen und die 1. Herren jeweils in der Landesliga, 1985 steigen die 1. Damen in die Verbandsliga auf (Carina Müller-Burbach, Asta Wegner, Dorle Basedow, Andrea Arfs und Christine Wolff).

 

1987 gewinnt der TSV Schwarzenbek bei den Sachsenwaldmeisterschaften in Geesthacht sensationell den Erwachsenenpokal.

 

1982 finden die 11. Sachsenwaldmeisterschaften in Schwarzenbek statt; an der Organisation dieses größten Turniers in Norddeutschland mit 1.000 Teilnehmern beteiligt sich fast die gesamte Sparte. Die gemeinsame Arbeit trägt viel zum Zusammenhalt innerhalb der Sparte bei. Und es wird auch sportlich ein Riesenerfolg: Schwarzenbek gewinnt den Gesamtpokal! Da das Turnier so erfolgreich verlief – und alle noch in Übung waren – werden 1983 auch die 12. Sachsenwaldmeisterschaften in Schwarzenbek erfolgreich ausgerichtet.

 

Die Ära Hofacker währt 11 Jahre, sie endet 1991. Es folgen 6 Jahre unter der Führung von Andreas Jensen, der bisher schon als Jugendwart und Sportwart im Vorstand tätig war. Leider führt die zunächst erfolgreich fortgesetzte Arbeit die Abteilung 1997 in eine schwere Krise.

 

Zunächst wird Peter Schmiedel 1995 – endlich wieder einmal – Jugendwart. Er hat den Eindruck, dass die Jugendarbeit stagniert, und das Ziel, die TT-Jugend wieder zum Aushängeschild der Abteilung zu machen. 

 

1995 wird auch der Jugendförderkreis gegründet, sein Name sagt, welchen Zweck er hat. Wolfgang macht einen Schnupperkursus für Anfänger, Peter gelingt es, Mirsad Fazlic als Trainer zu verpflichten. Schnell stellen sich wieder erste Erfolge ein.

 

Problematisch ist aber Mirsads Status als Bürgerkriegsflüchtling aus Bosnien.

 

Immo und Wolfgang entwickeln ein Modell, das Mirsad die Aufenthaltsgenehmigung sichert: Mirsad bekommt einen Fulltime-Job als Trainer beim TSV-Hauptverein und wird gegen Kostenbeteiligung an andere Vereinen und Verbände ausgeliehen.

 

Andreas als Spartenleiter stimmt zunächst zu, hat aber offenbar später Angst um die Finanzierung und hintertreibt schließlich Mirsads Arbeit; es kommt zur Konfrontation zwischen Jugendwart und Spartenleiter, und im Januar 1998 zum erzwungenen Rücktritt des Vorstands, im Ergebnis bleibt Peter Jugendwart, neuer Spartenleiter wird Horst Riedel, Sportwart wird Hans-Hinrich Schmidt. 

 

Damit wollen wir dieses Kapitel verlassen.

Das vierte Kapitel

Das 4. Kapitel wird eine einzige Erfolgsgeschichte.

 

Horst Riedel ist nur relativ kurze Zeit Spartenleiter, 1999 wird er beruflich nach Schweden versetzt. Im März 2000 wird Wolfgang Weber zum Spartenleiter gewählt.

 

2001 übergibt Peter Schmiedel sein Amt als Jugendwart an Hans-Hinrich Schmidt, Sportwart wird bis zu seinem viel zu frühen Tod im August 2006 Andreas Jensen, der wieder aktiv und konstruktiv mitarbeitet. Peter wird Pressewart, er hat schon 1999 mit seiner eigenen TT-Zeitung begonnen, Anfang 2002 gründet er die Freizeitgruppe, die sich später in TT30Plus umbenennt.

 

Jetzt ziehen wieder alle Verantwortlichen, Trainer, Förderkreis und Vorstand, an einem Strang und – ganz wichtig – in dieselbe Richtung. Und es kommt zu einer richtigen Erfolge-Explosion. 

 

Es gibt jetzt nicht mehr nur gelegentlich den einen oder anderen herausragenden Leistungsträger (aber die gibt es ja bekanntlich auch noch, siehe nur Sören!), sondern – wenn man das so sagen darf – eine breite Spitze.

 

Dazu nur einige Beispiele:

 

Schon 1999 zahlt sich das intensive Training bei Mirsad für die 1. Mädchenmannschaft aus: Elena Pfefer, Andrea Sobottka, Olga Kober und Sandra Studier werden mit 28:0 Punkten Bezirksmeister, und nur hauchdünn verpassen sie den Landesmeister - Titel und werden "nur" Vizemeister.

 

Ende 1999 kommt der TSV in der Computer-Rangliste SH im Jugendbereich auf Platz 3, weil

  -  Elena Pfefer und Andrea Sobottka bei den Mädchen,

  -  Christina Heinz bei den B-Schülerinnen,

  -  Sören Wegner bei den A-Schülern

  -  und sein Bruder Jan Eike bei den C-Schülern

hervorragende Platzierungen unter den besten 10 in Schleswig-Holstein erreichen.

 

Bei den KMSch der Schüler und Jugend 2000 stehen die Schwarzenbeker in neun von 10 Endspielen, und alle 9 Endspiele werden von den Schwarzenbekern gewonnen.

 

2001 wird Jan Eike ungeschlagen Sieger der Landesrangliste der B-Schüler, Ann-Kristin Weber kommt auf Platz 9; Nancy Trompelt wird sogar dreifache Landesmeisterin der Juniorinnen. 

 

2003 und 2004 werden die Schülerinnen (Ramona Peter, Ann Kristin Weber, Veronika Rhein und Viktoria Rhein) Landesmeister, also gleich 2 x hintereinander. Und weil wir gerade bei dem Begriff "Serie" sind: Den Kreispräsidentenpokal für die beste Jugendarbeit hat die TT-Abteilung unseres TSV inzwischen 12 mal in ununterbrocherner Reihenfolge gewonnen.

 

Ich muss diesen Erfolgsbericht hier abbrechen, man kann das ja eh' nicht alles behalten, und an die Erfolge der letzten Sachsenwaldmeisterschaften erinnern wir uns ja auch noch alle. 

 

Zum Schluss nur noch zum Bereich der Erwachsenen – unsere Jugendlichen sind da ja auch nach und nach hinein gewachsen:

 

Zu Beginn unseres 4. Kapitels dümpelten die 1. Damen und 1. Herren irgendwo in der 2. Bezirksliga.

 

Zur Spartenversammlung im März 2002 schreibt Wolfgang in seinem Bericht: Der Vorstand strebt in seiner Gesamtheit an, bei den Damen und / oder bei den Herren kurzfristig das Ziel Landesliga sowie mittelfristig das Ziel Oberliga zu erreichen! Oberliga! Größenwahn?

 

Aber was passiert? Schon 2004 steigen sowohl die Herren als auch die Damen beide tatsächlich in die Oberliga auf. Und Ende 2007 stehen die Herren in der Regionalliga und die Damen in der Oberliga jeweils auf Platz 6, ohne große Angst vor einem Abstieg!

 

Damit, liebe Sportfreunde, beende ich meinen nun doch nicht ganz kurz geratenen Überblick über 60 Jahre TT in Schwarzenbek, mit der Aufforderung an alle: Bitte macht so weiter!