Landesmeisterschaften der Damen und Herren: TSV Schwarzenbek verteidigt ersten Platz im Medaillenspiegel

"Vivi" und "Fredi" triumphieren im Einzel

Die neuen Landesmeister von Schleswig-Holstein: Vivien Scholz und Frederik Spreckelsen vom TSV Schwarzenbek.
Die neuen Landesmeister von Schleswig-Holstein: Vivien Scholz und Frederik Spreckelsen vom TSV Schwarzenbek.

Autor: Oliver Zummach

Datum: 25.01.2017

 

Bei den Landesmeisterschaften der Damen und Herren sorgten die Tischtennis-Cracks des TSV Schwarzenbek für den großen Coup: Dank der Erfolge von Vivien Scholz (Damen-Einzel) und Frederik Spreckelsen (Herren-Einzel) sowie der Kombinationen Sejla Fazlic/Vivien Scholz (Damen-Doppel) und Frederik Spreckelsen/Sören Wegner (Herren-Doppel) gelang den Europastädtern die Titelverteidigung in allen Konkurrenzen.

 

Für Vivien Scholz war die Wiederholung des „goldenen Doubles“ der krönende Abschluss einer ganz besonderen Woche. Nur wenige Tage vor dem Landesentscheid in Brokstedt war für das Zweitliga-Ass des TSV Schwarzenbek bereits ein Traum in Erfüllung gegangen: Dank ihrer guten Punktspielleistungen sowie der starken Auftritte bei den Bundesranglistenfinals der Damen in den beiden zurückliegenden Jahren ist sie im nationalen Ranking immer weiter nach oben gerückt, so dass zuletzt auch der Deutsche Tischtennis-Bund auf sie aufmerksam geworden ist. Die Damen-Bundestrainerin Jie Schöpp nominierte sie für die internationalen Meisterschaften der Damen und Herren von Ungarn, die direkt vor den Landestitelkämpfen im Syma-Event- und Congress-Center von Budapest stattgefunden haben. Bei den Herren ging für den DTTB bei dieser Veranstaltung unter anderem auch der Europameister von 2016, Dimitrij Ovtcharov, an den Start. Für einen Einzelsieg reichte es für die 19-jährige Offensiv-Spielerin in Ungarn noch nicht ganz. „Ich war so aufgeregt und habe nicht mein bestes Tischtennis gezeigt. Aber die Erfahrung mit dem Nationalteam bei diesem Event dabei zu sein, war schon überwältigend.“, verriet Vivien Scholz nach ihrer Rückkehr. Jede andere hätte nach so einem Erlebnis erst einmal eine Pause eingelegt, denn das Ticket für die Deutschen Meisterschaften hatte Vivien Scholz als einzige Dame aus Schleswig-Holstein schon längst „in der Tasche“.  Doch die Tischtennis begeisterte BWL-Studentin schlug bereits 48 Stunden nach ihrem letzten Auftritt in Ungarn schon wieder bei den Landestitelkämpfen im Kreis Steinburg auf. „Vivien liebt einfach ihren Sport.“, sagt ihr Vater Heiko Scholz, der seine Tochter seit dem Beginn ihrer Karriere zu nahezu allen Wettkämpfen begleitet und maßgeblichen Anteil an ihrer leistungssportlichen Entwicklung hat. Während sich viele Teenager mit dem Erreichen des 18. Lebensjahrs auf ihren Beruf und ihr Privatleben konzentrieren, hat „Vivi“, wie sie von ihren Freunden genannt wird, Tischtennis als Leistungssport in ihren Alltag komplett trainiert. „Etwas Disziplin und Organisationsvermögen sind dafür schon vonnöten, aber es ist gut zu schaffen.“, so die neue Landesmeisterin, die sich im Einzel-Finale sicher gegen Lena Meiß (SC Mittelpunkt Nortorf) durchsetzte (11:8, 3:11, 11:4, 11:9, 11:8). Das eigentliche Endspiel hatte jedoch bereits im Viertelfinale stattgefunden, als die alte und neue Titelträgerin gegen ihre Teamgefährtin Sejla Fazlic ganze fünf Matchbälle abwehren musste, um ihrerseits den zweiten zu nutzen (11:4, 12:14, 11:3, 11:8, 8:11, 6:11, 14:12). Seite an Seite waren Sejla Fazlic und Vivien Scholz in der Folge im Damen-Doppel nicht zu schlagen. Das Schwarzenbeker Duo Bianca Dahlke/Ann-Kathrin Gericke gewann darüber hinaus Doppel-Bronze und erreichte solo ebenfalls die Runde der besten Acht.

 

Derweil bestimmten die Schwarzenbeker Drittliga-Athleten Frederik Spreckelsen und Sören Wegner das Geschehen bei den Herren. Während sich Titelverteidiger Sören Wegner vergleichsweise souverän in das Einzel-Finale spielte, musste sein Teamgefährte auf dem Weg in die Schlussrunde einige schwierige Situationen meistern: Im Achtelfinale gegen Nick Rother (SV Fockbek) suchte „Fredi“ Spreckelsen lange nach einer konkurrenzfähigen Form, drehte aber letztlich einen 0:3-Satzrückstand noch zum Siebensatzerfolg, ehe er im Halbfinale erneut über die volle Distanz gehen und sogar einen Matchball abwehren musste, um Sieks Patrick Khazaeli in den Griff zu bekommen (11:9, 12:10, 4:11, 11:3, 12:14, 10:12, 12:10). Im Endspiel gefielen dann beide Schwarzenbeker mit ihrem enorm druckvoll vorgetragenen Top-Spin-Spiel und ließen bei manch spektakulären Ballwechseln sogar ein Raunen durchs Publikum gehen. Letztlich wurde der Bundesranglistenfünfte Frederik Spreckelsen seiner Favoritenstellung gerecht und triumphierte mit 11:5, 8:11, 11:8, 13:11 und 11:9. Gemeinsam war die Kombination Frederik Spreckelsen/Sören Wegner zudem im Doppel eine Klasse für sich und gab bei ihrem Triumphzug lediglich zwei Sätze ab. 

 

Mit Bianca Dahlke, Sejla Fazlic und Ann-Kathrin Gericke bei den Damen sowie Sören Wegner bei den Herren haben sich insgesamt vier Aktive des TSV Schwarzenbek für die Norddeutschen Meisterschaften qualifiziert, die am 04. und 05. Februar 2017 in Bremen stattfinden werden. „Vivi“ Scholz und „Fredi“ Spreckelsen haben darüber hinaus aufgrund ihrer Bundesranglistenplatzierungen bereits ein persönliches Startrecht bei den Deutschen Meisterschaften (03. bis 05. März 2017 in Bamberg).