Damen-Oberliga Nord-Ost: Das „Hauptstadt-Wochenende“ im Rückblick

Europastädterinnen glänzen in Berlin

Die Norddeutschen Meisterinnen im Damen-Doppel, Bianca Dahlke (l.) und Ann-Kathrin Gericke, brachten den TSV Schwarzenbek beim SC Eintracht Berlin mit 1:0 in Führung.
Die Norddeutschen Meisterinnen im Damen-Doppel, Bianca Dahlke (l.) und Ann-Kathrin Gericke, brachten den TSV Schwarzenbek beim SC Eintracht Berlin mit 1:0 in Führung.

Autor: Oliver Zummach

Datum: 05.11.2017

 

Mit zwei starken Auftritten, tollen Leistungen in allen Mannschaftsteilen sowie Mut und Nervenstärke bei den „Big Points“ glänzten die Oberliga-Damen der Tischtennis-Abteilung des TSV Schwarzenbek in ihren Auswärtsbegegnungen mit dem SC Eintracht Berlin (8:2) und bei den Spitzenreiterinnen vom ttc berlin eastside II (7:7).

Das „Hauptstadt-Wochenende“ hielt, was es versprach: Spannende Wettkämpfe auf hohem Niveau.

 

Dabei mussten die Europastädterinnen kurzfristig ihre etatmäßige Nummer drei, Steffi Freystatzky, ersetzen, die aufgrund von Rückenbeschwerden nicht antreten konnte. Für sie kamen die Youngster Julia Smolengo (gegen Eintracht Berlin) und Michelle Weber (gegen eastside berlin II) aus dem Landesleistungszentrum am Standort Schwarzenbek zum Einsatz.

Schwarzenbeks Michelle Weber gewann gegen den ttc berlin eastside II zwei wichtige Einzel sowie ihr Doppel an der Seite von Ariane Liedmeier.
Schwarzenbeks Michelle Weber gewann gegen den ttc berlin eastside II zwei wichtige Einzel sowie ihr Doppel an der Seite von Ariane Liedmeier.

Beim sportlichen Kräftemessen mit der Berliner Eintracht brillierten zunächst die Norddeutschen Meisterinnen im Damen-Doppel: Technisch versiert bestimmten Bianca Dahlke und Ann-Kathrin Gericke gegen Viola Burkert/Carola Bratvogel das Tempo (11:5, 15:13, 11:8). Parallel dazu erarbeitete sich die Kombination Ariane Liedmeier/Julia Smolengo einen Fünfsatz-Erfolg über Cornelia Kölle/Doreen Heilmann zur 2:0-Führung des TSV Schwarzenbek (11:9, 5:11, 5:11, 11:4, 11:7).

 

In den anschließenden Einzeln agierte das TSV-Aufgebot furios: Ann-Kathrin Gericke ließ sich ihre knapp zweimonatige Zwangspause, in der sie weder trainieren noch Wettkämpfe bestreiten konnte, beinahe nicht anmerken und punktete in drei Sätzen gegen Viola Burkert (11:6, 11:9, 15:13), während Bianca Dahlke nach leichten Anlaufschwierigkeiten keine Spannung gegen Carola Bratvogel aufkommen ließ (9:11, 11:4, 11:6, 11:8). Zudem präsentierte sich Julia Smolengo in einer bestechenden Form: Ausgestattet mit einem klaren Matchplan war die stets wieselflink auftrumpfende Offensivspielerin in den entscheiden Momenten hellwach und punktete letztlich in der Verlängerung des entscheidenden Durchgangs gegen Cornelia Kölle (11:7, 12:14, 8:11, 11:8, 12:10) zur 5:1-Führung.

 

In der Folgezeit setzte sich auch „Anka“ Gericke gegen Carola Bratvogel durch, ehe Ariane Liedmeier bei ihrer Premiere im TSV-Trikot ein Marathon-Match über knapp 50 Minuten bestritt: Nur wenige Tage nach der Rückkehr von einer dreimonatigen Australien-Reise im Rahmen ihres Psychologie-Studiums, glänzte die Abwehr-Spezialistin mit intelligenten Schnittwechseln, großem Siegeswillen sowie einer guten Beinarbeit und gewann mit 13:11, 12:14, 14:12, 8:11 und 11:4 gegen Cornelia Kölle.

 

Wenig später ging Julia Smolengo bei ihrem dritten Einsatz in dieser Begegnung erneut über fünf Durchgänge und holte dabei gegen Doreen Heilmann den entscheidenden Zähler (11:3, 9:11, 9:11, 11:8, 11:9).

Machte mit ihrem zweiten Einzel-Zähler beim SC Eintracht Berlin alles klar: Schwarzenbeks Julia Smolengo.
Machte mit ihrem zweiten Einzel-Zähler beim SC Eintracht Berlin alles klar: Schwarzenbeks Julia Smolengo.

Tags darauf sorgte das Duo Ariane Liedmeier/Michelle Weber bei den bis dahin verlustpunktfreien Tabellenführerinnen vom ttc berlin eastside II mit einer souveränen Vorstellung gegen Lilia Palina/Irina Spektor für ausgeglichene Doppel (11:5, 11:7, 11:6), ehe sich in den folgenden Einzeln ein „Tischtennis-Krimi“ entwickelte. Die Schwarzenbekerinnen bekamen dabei die mit reichlich Erstliga-Erfahrung ausgestattete Top-Athletin der Gastgeberinnen, Irina Palina, die in ihrer Karriere neunmal bei Europa- und zehnmal bei Weltmeisterschaften am Start war sowie viermal an Olympischen Spielen teilgenommen hat, nicht in den Griff, waren auf den übrigen Positionen aber leicht überlegen. Die TSV-Spitzenkraft Bianca Dahlke überzeugte bei ihren Erfolgen über Palinas Tochter Lilia (11:4, 12:14, 11:8, 9:11, 11:3) und Arina Spektor (11:9, 11:6, 11:6) mit taktischer Raffinesse und spielerischer Klasse, während Schwarzenbeks Neuzugang Ariane Liedmeier erneut über die volle Distanz gehen musste, um letztlich Vera Stuckert in den Griff zu bekommen (9:11, 12:10, 11:8, 2:11, 11:7).

 

Derweil brillierte die 15 Jahre alte Michelle Weber mit dem von ihr bekannten sehr variabel aber immer druckvoll vorgetragenen Angriffsspiel und punktete dabei sowohl gegen Vera Stuckert (13:11, 14:12, 11:9) als auch gegen Lilia Palina (7:11, 11:9, 11:7, 11:7).

 

Beim Stande von 6:7 behielt dann Ann-Kathrin Gericke einen klaren Kopf, beeindruckte ein ums andere Mal mit ihrem athletisch vorgetragenen Top-Spin-Spiel und sicherte in vier Durchgängen gegen Vera Stuckert das verdiente Unentschieden (8:11, 11:8, 11:8, 11:6).

 

Mit 10:2-Zählern liegen die Schwarzenbeker Oberliga-Damen aktuell knapp hinter den Meisterschaftsfavoritinnen vom ttc berlin eastside II (11:1) auf dem zweiten Tabellenplatz. In knapp einer Woche am Samstag, den 11.11.2017 (14.00 Uhr), empfängt der TSV II mit dem TTC Berlin Neukölln das nächste Top-Team in der Sporthalle Nord-Ost I. Die Neuköllnerinnen haben in dieser Spielzeit als einzige Mannschaft noch keinen Zähler abgegeben und belegen mit 8:0-Punkten den dritten Tabellenplatz. „Das ist eine große Herausforderung für uns, die wie aber gerne annehmen.“, heißt es aus dem Mannschaftskreis.