Das Training gegen Abwehr macht sich bezahlt

Schwarzenbeks 1. Damen holen drei Punkte in Hessen

Chiara Steenbuck überzeugte beim Auswärtswochenende mit der 1. Damen | Foto: Leibold
Chiara Steenbuck überzeugte beim Auswärtswochenende mit der 1. Damen | Foto: Leibold

Autor: Wolfgang Weber

Datum: 17.01.2020

 

In der Hinrunde war Schwarzenbek‘s Nummer drei Chiara Steenbuck gegen Abwehr noch ziemlich chancenlos. Um das zu ändern, fährt sie seit einigen Monaten, so oft es geht, am Dienstag nach Lübeck, um mit ihrer ehemaligen Mannschaftskameraden Ariane Liedmeier, einer Abwehrspielerin, zu trainieren. Nun machte sich das Training bezahlt.

 

In den beiden Auswärtsspielen der 1. Damen des TSV Schwarzenbek in der 3. Bundesliga Nord in Langstadt und Staffel reichte es für Chiara in Langstadt im Einzel und in Staffel im Doppel zu den ersten Siegen gegen Abwehr.

 

Nach 6 1/2 Stunden Fahrt traf man auf den Tabellenfünften TSV Langstadt II, gegen den Schwarzenbek in der Hinrunde bei einer 1:6 Niederlage noch chancenlos war. Die Spielerinnen aus der Europastadt Schwarzenbek lagen schnell mit 0:4 zurück. In den ersten vier Spielen hatte lediglich das Doppel der beiden ukrainischen Spitzenspielerinnen Kiziuk/Nalisnikovska eine realistische Siegchance. Trotz einer 5:0 - Führung im fünften Satz konnte das Spiel gegen Kämmerer/Jansen nicht gewonnen werden.

 

Dann folgte das Spiel von Steenbuck gegen Anna Jansen, einer Abwehrspielerin, gegen die Mannschaftskollegin Michelle Weber in der Hinrunde bereits verloren hatte. Mannschaftsführer Wolfgang Weber befürchtete ein schnelles Ende der gesamten Begegnung, folgte doch auf Chiaras Spiel das Match von Kiziuk gegen die starke Nummer 1 der Gastgeber Janina Kämmerer. Es kam dann aber ganz anders. Anstelle von 0:5 stand es nach einem nicht erwarteten 3:1 Sieg von Chiara 1:4. Das es danach noch zum 5:5 Unentschieden reichte, war vor allem dem starken unteren Paarkreuz mit Chiara Steenbuck, die auch ihr zweites Spiel - unter den Blicken von Bundestrainer Jörg Rosskopf - gegen Ayumu Tsutsui gewann und Michelle Weber, die ebenfalls in beiden Spielen siegreich war, zu verdanken. Den fünften Punkt steuerte Olena Nalisnikovska bei, die in einem kuriosen fünften Satz dank einer Vielzahl von Netz- bzw. Kantenbällen gegen Dömges siegreich war.

 

Am Sonntag kam es noch besser. Nach den Doppeln stand es 2:0, wobei vor allem der sensationelle 3:2- Erfolg (nach 0:2 Satzrückstand) von Steenbuck/Weber gegen die gegnerischen Spitzenspielerinnen Michailova/Stickel überraschte. Im oberen Paarkreuz folgten zwei sichere Siege von Kiziuk und Nalisnikovska gegen Abwehrspielerin Stickel. Interessant war dabei die Taktik von Olena Nalisnikovska, die ihre Gegnerin immer wieder kurz auf der Vorhand anschupfte, um dann ab und zu mit einem langen Topspin nachzusetzen. Im unteren Paarkreuz kam es zu den Duellen von Michelle Weber und Chiara Steenbuck gegen das zehnjährige „Tischtennis-Wunderkind“ Josephina Neumann. Josephina ist eine der größten Nachwuchshoffnungen im deutsche Tischtennis und wird schon mit Timo Boll verglichen. Nach teilweise hohen Satzrückständen konnten beide Spiele für den TSV Schwarzenbek jeweils knapp zum 6:4 Sieg gewonnen werden.

 

Nach den unerwarteten drei Punkten ist der Abstiegskampf wieder offen. Schwarzenbek ist aufgrund des besseren Spielverhältnisses an Poppenbüttel vorbeigezogen und belegt mit 7:15 Punkten den achten Platz.